Heute morgen fuhr ich mit der Straßenbahn zu einem Geschäftstermin. Beim Blick aus dem Fenster sah ich etwas, das bezeichnend für unsere aktuelle Zeit ist: Menschen, die „to go“ essen oder trinken. Nun möchte ich nicht den Zeigefinger heben und diese Angewohnheit verteufeln, denn auch ich kann mich nicht davon freisprechen. Nichtsdestotrotz gibt es dazu einiges zu wissen, das ich gerne mit Dir teilen möchte.
Früh am Morgen bilden sich regelmäßig „to go“ Schlangen bei Bäckereien, Metzgereien und Supermärkten. Bis dahin ist bei den meisten der Magen noch leer. Der gekaufte Chai Latte, Kaffee oder die ein, zwei belegten Käsebrötchen werden dann noch auf dem Weg zur Arbeit im Auto oder in der Bahn verzehrt oder gar erst am Arbeitsplatz zwischen dem 1. Termin und den Emails zu sich genommen. Erkennst Du Dich hier wieder?
Damit morgens Dein Stoffwechsel in Schwung kommt, braucht Dein Körper ein ausreichendes Frühstück mit Kohlenhydraten. Am Arbeitsplatz angekommen, musste Dein Körper schon viel Energie bereitstellen – und das teilweise ganz ohne Essen. Um also morgens wie ein „Kaiser“ zu frühstücken, empfehle ich Dir: Nimm Dir Zeit! Die achtsame Nahrungsaufnahme bedeutet z.B. auch, dass wir bewusst kauen, was unserem Magen das Leben leichter macht. In der Regel solltest Du Deinen Bissen mindestens 20 Mal kauen. Gleichzeitig kannst Du so auch das Signal Deines Körpers für Hunger und Sättigung wahrnehmen. Dieses Signal wird bei Stress oft unterdrückt. Warum kaufst Du „to go“, wenn Du nicht im Stress bist?
Durch das nicht wahrgenommene Signal unseres Körpers, ist ein weiterer Nebeneffekt der „to go“ Essgewohnheit, dass sich der Körper frühzeitig mit Hunger wieder meldet. Dem geben wir natürlich nach – und genau dann landen wir da, wo wir nicht hinwollen: in der Insulinfalle.
Der Mensch ist ein Hungertier. In der Evolution war Nahrung nicht jederzeit verfügbar.
Um also für schlechte Zeiten vorzusorgen, legt unser Körper Fettpolster an. Heute gibt es bei uns keine Nahrungsknappheit, aber dafür viel zu viel Zucker! Zucker im Blut führt zu einer Insulinausschüttung, die wiederum den Fettstoffwechsel hemmt. Übergewicht und langfristig Diabetes Typ 2 können die Folge sein. Um dies zu vermeiden, empfehle ich Dir zwischen den Mahlzeiten 4 bis 5 Stunden Zeit vergehen zu lassen. Dadurch hat Dein Körper genügend Zeit, die Nahrung zu verbrennen. Ohne Zwischenmahlzeiten hast Du auch mehr Zeit, die Du für Deine Hauptmahlzeiten einplanen kannst, um in Ruhe zu essen. Vermeide Fertiggerichte und Fertigprodukte und achte bewusst auf Deine Zutaten beim Essen. Sei es im Restaurant oder bei Dir zu Hause.
Ein weiterer Tipp: Am besten trinkst Du zwischen den Mahlzeiten keine zuckerhaltigen Getränke und verzichtest auch auf den Latte Macchiato zwischendurch.
Mit der Ernährung ist es wie beim Sport: mit ein bisschen Übung geht alles viel leichter. Auch das sich Zeit nehmen und bewusst auf den eigenen Körper achten. Stelle Dich dieser Herausforderung und Du wirst merken, wie gut Dir diese neue Gewohnheit bekommt!
Was denkst du?